Isola Madre
Ein bisschen Geschichte
Die Isola Madre ist die größte der Borromäischen Inseln im Lago Maggiore. Von einigen Gebäuden bedeckt, ist sie vor allem für ihre üppig bewachsenen Gärten bekannt, in denen man ausgefallene botanische Sammlungen finden kann. Ursprünglich wurde sie „Isola di San Vittore” genannt, danach nannte man sie „Isola Maggiore”. Der heutzutage offiziell gebräuchliche Name „Madre” ist auf die historische Dominanz der Insel im Lago Maggiore zurückzuführen.
Die Geschichte der Isola Madre ist seit 1500 verknüpft mit derjenigen der Familie Borromeo. Die Familie begann in dieser Zeit mit den ersten Umbauarbeiten der Insel, um sie zunächst als Obstgarten zu nutzen, danach für den Olivenanbau und zuletzt als Zitrusplantage.
Was zu besuchen
Der Palazzo
Im Jahre 1978 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ist der „Palazzo Madre”, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, besonders interessant aufgrund der Rekonstruktion der Raumausstattungen mit Einrichtungsgegenständen aus verschiedenen historischen Wohnsitzen der Familie Borromeo.
Die Besichtigung des „Salone Veneziano” ist absolut empfehlenswert. Der Raum verfügt über eine prächtige Rokoko-Trompe-l’œil-Verzierung und wird von einem wertvollen Kronleuchter aus mundgeblasenem Kristallglas von Murano erhellt. Die Wände sind ebenfalls mit Trompe-l’œil-Malereien verziert, die an einen blumenbedeckten Pavillon erinnern. Darüber hinaus gibt es einen Empfangssaal; den Saal der Jahreszeiten mit einem großen Arazzo sowie das Puppenzimmer, welches eine bedeutende Sammlung von Puppen aus dem 18. Jahrhundert aus Frankreich und Deutschland beherbergt. Einzigartig ist außerdem die auf das 17., 18. und 19. Jahrhundert zurückgehende Sammlung von Marionetten und Puppentheatern in dem Hause Borromeo, die hauptsächlich der Unterhaltung und dem Zeitvertreib diente.
Die Kapelle und der Garten
Der Palast ist von einem wunderschönen botanischen Garten umgeben, der von dem französischen Schriftsteller Gustave Flaubert als „Paradies auf Erden” beschrieben wurde. Der auf Terrassen errichtete Park beherbergt seltene und exotische Pflanzenarten aus verschiedenen Teilen der Erde sowie farbenfrohe Tiere. Es kommt nicht selten vor, dass man auf kunterbunte Papageien, chinesische Fasane oder elegante – auch weiße – Pfauen trifft. Wo sich früher die antike Kirche „Chiesa di San Vittore” befand, erhebt sich heute die im Jahr 1858 erbaute Kapelle der Familie Borromeo.